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Zwischen globaler Bedeutung und nationaler Identität: Ernährungserziehung in Japan

06.02.2014

Im Dezember 2013 wurde washoku von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, wodurch die japanische Küche erneut in den Fokus globaler Aufmerksamkeit gerückt ist. Innenpolitisch spiegeln sich die Bemühungen der japanischen Regierung, die Bürger zu einer Rückkehr zu einer auf Reis, Soja und Fisch basierenden Ernährung zu bewegen, seit 2005 in der Erziehungskampagne zur Ernährung (shokuiku) wider, die von der Koizumi-Regierung initiiert wurde. Ziel dieser Erziehungskampagne, die in Schulen, Universitäten und Firmen umgesetzt wird, ist es, den "westlichen" Ernährungsgewohnheiten, die mit Übergewicht und Schnellimbissen assoziiert werden, ein "gesundes" japanisches Ernährungskonzept entgegenzusetzen, das regelmäßige Mahlzeiten, familiäre Tischgemeinschaften und den Verzehr regionaler Agrarprodukte umfasst. Unter Einbindung der Thesen Michel Foucaults liegt der Fokus dieses Vortrags erstens auf der Frage, welcher Strategien sich die Regierung bedient, um das Konzept der Ernährungserziehung zu verankern und die Bürger zu einer auf der japanischen Küche basierenden Ernährungsweise zu motivieren. Zweitens wird untersucht, ob sich in der Shokuiku-Kampagne eine Renationalisierung der japanischen Küche abzeichnet.