Japan Zentrum
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Habilitationen

Abgeschlossene Habilitationsprojekte

Zachmann, Urs Matthias. Krieg, Friedenssicherung und Selbstverteidigung: zur Problematik friedlicher Konfliktlösung und legitimer Gewaltausübung im völkerrechtlichen Denken Japans, 1919-1960.

Mentorat: Prof. Dr. Klaus Vollmer, Prof. Dr. Wolfgang Seifert (Heidelberg), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis (Frankfurt)

Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung des völkerrechtlichen Diskurses in Japan vor dem Hintergrund der geistesgeschichtlichen Entwicklungen der Zwischen- und frühen Nachkriegszeit (1919-1960). Die Untersuchung zielt insbesondere auf die Frage, wie japanische Völkerrechtler in Reaktion auf die Entwicklung des modernen, europäischen Völkerrechts die Frage nach den Grenzen der Legitimität von Krieg und zwischenstaatlicher Gewalt für Japan beantworteten, und auf welchen politischen, philosophischen und weltanschaulichen Voraussetzungen diese Lösungsansätze beruhten. Die Beantwortung dieser Frage ist von vielfachem Interesse: für das Verständnis des außenpolitischen Denkens und Handelns in Japan, der geistesgeschichtlichen Japans, sowie auch für das Verständnis der zugrundeliegenden völkerrechtlichen Grundproblematik allgemein. Das völkerrechtliche Denken Japans weist eine besondere Sensibilität für die partikularen politischen, historischen und weltanschaulichen Voraussetzungen des modernen Völkerrechts auf. Das Verständnis für eine solche Perspektive ist gerade in Zeiten einer multipolaren Weltordnung mit einer Vielzahl von Positionen, die die traditionellen Grundlagen des völkerrechtlichen Denkens europäischer Provenienz zunehmend in Frage stellen, von wachsender Bedeutung.