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Wenn Wirklichkeit „zurechtgeschnitten“ wird: Agenda Cutting in der Nachrichtenberichterstattung von Japans öffentlich-rechtlichem Rundfunk NHK

Yosuke Buchmeier, M.A. (LMU München/Universität Tokio)

Abstract

Der öffentliche Diskurs und die Medien spielen eine essentielle Rolle für die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Demokratie. Sie stellen ein Forum zur Verfügung, in dem soziale, politische und wirtschaftliche Probleme diskutiert werden, und ermöglichen der Gesellschaft auf diese Weise, die vielfältigen Herausforderungen einer komplexer werdenden Welt zu bewältigen. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, da er durch seine Gebührenfinanzierung prinzipiell unabhängig von politischem und ökonomischem Einfluss sein sollte.

Auch an Japans öffentlich-rechtlichen Rundfunk NHK wurden nach dem Krieg diese Erwartungen gesetzt, doch sein Verhältnis zur politischen Macht war historisch gesehen ein ambivalentes: Ob NHK die Arbeit der Regierung kontrollierte, oder eher umgekehrt, war oft nicht erkennbar. In den letzten Jahren hat sich diese Tendenz merklich verstärkt. Basierend auf dem kommunikationswissenschaftlichen Ansatz des Agenda-Settings soll anhand einer Analyse der aktuellen Nachrichtenberichterstattung dargestellt werden, welches Bild NHK von der gesellschaftspolitischen Wirklichkeit zeichnet und so auf das öffentliche Meinungsklima wirkt. Im Kern steht die Hypothese, dass NHK nicht nur sehr geschickt Themen setzt, sondern vor allem auch weglässt.

Zeit und Ort

19.12.2019, 18.30-20.00 Uhr
Oettingenstr. 67, Raum 161