Japan Zentrum
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Kolloquium/Vortragsreihe zu aktuellen Themen im Wintersemester 2019/20

Netzwerkstrukturen der Zivilgesellschaft Japans nach Fukushima: Aus alt mach neu?

23.01.2020 18:30 Uhr – 20:00 Uhr

Das Große Ostjapanische Erdbeben, die Tsunami und die dadurch ausgelöste Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 löste – nach einer ca. dreißigjährigen Protestflaute – eine landesweite Welle von Protesten mit hohen Teilnehmer*innenzahlen aus.

Der Vortrag basiert auf meiner 2018 publizierten Dissertation Networks and Mobilization Processes: The Case of the Japanese Anti-nuclear Movement after Fukushima (Iudicium) und geht der Frage nach, wie sich im Zuge dieser Protestwelle zivilgesellschaftliche Strukturen in Japan verändert haben. Für die Analyse werden zwei zivile Netzwerke untersucht: die Netzwerkkoalition e-shift, die sich für einen Atomausstieg und die Stärkung Erneuerbarer Energien einsetzt und die Koalition SHSK, die sich für die Rechte der Menschen aus verstrahlten Gebieten stark machte. Das Ereignis Fukushima führte dazu, dass bereits existierende Strukturen reaktiviert und neue Gruppierungen und Netzwerke schnell darin integriert wurden. Diese neuen Netzwerke wurden strategisch den staatlichen Rahmenbedingungen angepasst um eine größtmögliche Einwirkungskraft auf das Establishment herzustellen.

Anna Wiemann ist akademische Rätin am Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Japanforschung am Japan-Zentrum der LMU München. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich sozialer Bewegungen, der Innen- und Außenpolitik Japans sowie Forschungsansätzen der relationalen Soziologie und Netzwerkforschung.