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Kolloquium/Vortragsreihe zu aktuellen Themen im Wintersemester 2021/22

Der Handelsdisput Japans mit Südkorea im Kontext vergangener Handelsdispute mit China und den USA

21.10.2021 12:30 Uhr – 14:00 Uhr

Wegweiser zwischen MOF und MOFA  in Kasumigaseki (Schultz)Im Oktober 2018 sprach der Oberste Gerichtshof Südkoreas das Urteil, dass das japanische Unternehmen Shin‘nittetsu Sumikin新日鉄住金 (heute Nippon Seitetsu日本製鉄) Reparationszahlungen an ehemalige koreanische Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg leisten solle. Im Juni 2019 präsentierte Südkoreas Außenministerium der japanischen Regierung den Plan, dass japanische und koreanische Unternehmen Reparationen zahlen sollten. Unter Verweis auf Reparationszahlungen von 1965 lehnte Japan ab und erließ Exportbeschränkungen für Fotolack, Fluorwasserstoff und Fluorpolyimid nach Südkorea.

Darauf entfernte Korea Japan von seiner „Weißen Liste“ bevorzugter Handelspartner, Japan ergriff dieselbe Maßnahme für Südkorea.

Abgesehen vom Handelsdisput mit Südkorea seit 2019 sind Dispute Japans mit seinen anderen beiden wichtigsten Wirtschaftspartnern, China und den USA, keine Seltenheit.

Wegweiser zwischen MOF und MOFA in Kasumigaseki, ©Schultz

Die letzten japanisch-chinesischen Handelsdispute traten 2001 und 2010 auf. 2001 erhoben Japan und China gegenseitig Strafzölle u.a. auf Handtücher und Agrarprodukte, 2010 ging es um chinesische Exportbeschränkungen von Seltenerdmetallen nach Japan. Japanisch-amerikanische Handelsdispute mit Strafzöllen und Exportbeschränkungen für Agrarprodukte gab es häufig seit den 1960er Jahren, Dispute über japanische Automobilexporte seit den 1990er Jahren. Gegenstände des japanisch-amerikanischen Handelsdisputs 2019 waren ebenso u.a. Agrarprodukte und Autos.

Der Vortrag wird im Kontext vergangener Handelsdispute Japans mit China und den USA in die Hintergründe des japanisch-südkoreanischen Disputs einführen. Hierbei werden folgende Fragen behandelt: Wie unterscheidet sich der Handelsdisput mit Südkorea seit 2019 von vergangenen Handelsdisputen? Welche wirtschaftlichen Folgen und außenpolitischen Reaktionen auf japanischer Seite konnten bisher festgestellt werden?

Neben METI und MOFA Dokumenten werden für die Analyse IR Theorien sowie Untersuchungen von Hufbauer (2006), Huidrom (2019) u.a. herangezogen.

Der 2019 eröffnete Samsung Galaxy Shop in Harajuku (Schultz)

Franziska Schultz ist seit 2013 als Forschungsmitglied (研究員) an der Fakultät für Asienstudien (Centre for Asian Area Studies アジア地域研究所) der Rikkyô Universität affiliiert. Ihre Dissertation zu „Economic Effects of Political Shocks to Sino-Japanese Relations (2005-2014)“ wurde 2017 bei Springer Nature veröffentlicht. Während ihrer Promotionszeit erhielt sie ein jeweils einjähriges JASSO-Stipendium sowie ein Promotionsstipendium des DIJ Tokyo, und war Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Japanologie am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen. Nach der Promotion war sie an der Rikkyô Universität und der Temple University (Japan Campus) als Adjunct Professor beschäftigt. Franziska Schultz ist Mitglied der Japan Association for Asian Studies (JAAS).

                                                                                                                      Samsung Galaxy Shop in Harajuku, ©Schultz

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