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Sektion Philosophie und Geistesgeschichte -- Session 1

Maruyama Masaos Nähe und Ferne gegenüber dem Marxismus

Wolfgang Seifert

"Warum sah Maruyama zeit seines Lebens seine 'Hauptfeinde' in der Ideologie des Tennōsystems und im Marxismus?", schreibt der Autor einer 2013 erschienenen Monographie über Maruyama und das Denken im Nachkriegs-Japan. Es schien lange Zeit so, dass mit dem Ende des "Staats- und Partei-Marxismus" im Sinne des real-existierenden Sozialismus auch das Marxsche Denken selber ad acta gelegt werden könnte. Die Rede vom "Ende der Ideologien" war zwar offensichtlich falsch, sie mag aber dennoch auf einen nicht zu leugnenden Aspekt des gesellschaftlichen Wandels hingedeutet haben. Heute hat sich die Lage in den Gesellschaften "gefestigter Staaten", darunter Japan, wiederum verändert insofern, als bestimmte Gedankengänge, die sich auf das Marxsche Denken berufen, der Debatte über Reformen neue Impulse geben. Gilt aber vor diesem Hintergrund Maruyamas Kritik am "Marxismus" immer noch? In meinem Vortrag versuche ich, über eine bekannte Analyse des Verhältnisses von Maruyama zum japanischen Marxismus - J. Victor Koschmanns Revolution and Subjectivity in Postwar Japan (1996) - hinausgehend, die spätere Entwicklung einzubeziehen und die damalige Kritik auf heutige Relevanz hin zu befragen. Inzwischen veröffentlichte japanische Quellen zu Maruyamas Position werden herangezogen.

"Kritische Theorie" in Japan? Die Gesellschaftstheorie Fujita Shōzōs

Takamichi Sakurai

[tba]