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Till Knaudt: Die Arbeiter als Feinde: Die neue Linke und der Anti-Japanismus nach der Studentenrevolte von 1968

Abstract:

Das politische Verhältnis von Intellektuellen und Studenten zum japanischen „Proletariat“ war nicht erst in den 1960er Jahren zu einem Problem geworden, mit dem sich linke und neu-linke Aktivisten auseinandergesetzt hatten. Eigentlich war die gesamte Geschichte der Linken eben durch dieses Spannungsfeld geprägt, in dem die Zusammensetzung und das eigene Verhältnis zum „revolutionären Subjekt“ der Arbeiter regelmäßig neu bestimmt werden musste. In den frühen 1970er Jahren, also nach dem Ende der Universitätsstreiks in Japan, brachen jedoch neu-linke Aktivistinnen und Aktivisten aktiv mit den japanischen Arbeitern, mehr noch, verstanden die „sozialdemokratisierten“ Arbeiter nun als konterrevolutionäre Klasse von Unterdrückern der „kolonisierten“ Minoritäten in Japan. Im Rahmen meines Vortrags und anschließenden Werkstattgesprächs werde ich auf das lange Spannungsfeld zwischen linken Aktivisten und Arbeitern eingehen, wobei der radikalen Umdeutung dieses Verhältnisses in den Jahren zwischen 1968 und 1975 besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll.